| Kurzbeschreibung |
Bergman verwendet in zwölf seiner Filme Kompositionen Bachs, fast ausschließlich langsame Instrumentalsätze. Vor dem Hintergrund der Vielzahl an Filmen mit Bachscher Musik werden am Beispiel von Bergmans Filmen Szenen mit Bachs Musik analysiert und wiederkehrende Konstellationen von Problemen und Personen bestimmt. Der Analyse des frühesten Beispiels (Wilde Erdbeeren [Smultronstället], 1957) folgt zunächst die Untersuchung derjenigen Filme, in denen die Musik Momente der Hoffnung und Heilung ausdrückt (Wie in einem dunklen Spiegel [Sasom i en spegel], 1961, Das Schweigen [Tystnaden], 1963, Ach, diese Frauen [För att inte tala om alla dessa Kvinnor], 1963, Persona, 1966, Schreie und Flüstern [Viskningar ich rop], 1972), Herbstsonate [Höstsonaten], 1978, Sarabande, 2003), anschließend folgen diejenigen Szenen, in denen Momente der Angst und Bedrohung musikalisch umgesetzt werden (Die Stunde des Wolfes [Varstimmen], 1968, Schande [Skammen], 1968, Passion [En Passion], 1969, Fanny und Alexander, 1982). Im Vergleich der behandelten Szenen werden drei Thesen herausgearbeitet: 1. Bergman vollzieht mit Bachs Musik einen moralisch und ästhetisch prekären Balanceakt in Bezug auf Sentimentalität; 2. Filmszenen mit Bachscher Musik rücken bei Bergman ein existentielles Problem, einen Krisenmoment in den Vordergrund; 3. Vergleichbare Charakterkonstellationen prägen diese Szenen. - Trotz unterschiedlicher Handlungsdetails werden eine unverwechselbare Handschrift und ähnliche Rollenkonstellationen, Grundstimmungen und handlungstreibende Probleme erkennbar: Bach erklingt häufig in (latent) religiösen Situationen, in denen die Kommunikation zwischen Familienmitgliedern zutiefst gestört ist. Gleichwohl geht von der Musik meist eine heilende, Hoffnung verleihende oder Trost spendende Kraft aus.Examines the use of Bach's music in the 12 films by Ingmar Bergman; focusing on moments of hope and healing, and on moments of fear and threat. (RILM) |
